QUALITÄTSMANAGEMENT: PRAXEN FÜR KRISEN WIE COVID-19 GUT AUFGESTELLT
Neun von zehn Vertragsärzten und Psychotherapeuten setzen alle für sie relevanten Methoden und Instrumente des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements vollständig oder größtenteils um.
Berlin. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) versteht sich als Treiber des Qualitätsmanagements. „Wir sorgen für eine kontinuierliche Förderung der Qualität in der ambulanten Versorgung und halten das Niveau in allen Bereichen sehr hoch“, verlautbarte KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel zum Beispiel im Dezember bei der Vorstellung des KBV-Qualitätsberichtes 2019.
Das scheint bei den niedergelassenen Haus- und Fachärzten sowie Psychotherapeuten auch anzukommen – und umgesetzt zu werden. So ergab die jüngste Stichprobenerhebung der KBV, dass rund 90 Prozent der Praxen Methoden und Instrumente beispielsweise zum Notfall- und Hygienemanagement oder zur Arzneimitteltherapiesicherheit umfassend anwenden.
Das ist eines der Ergebnisse der nunmehr zehnten Erhebung zum Qualitätsmanagement (QM) der KBV, für das die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) eine Stichprobe von 4374 Vertragsärzten und -psychotherapeuten angeschrieben hatten, wie die KBV mitteilt. Die Daten seien im Zeitraum von Januar bis März 2020 für das Berichtsjahr 2019 erhoben worden – bei einer Rückmeldequote von 94 Prozent.
Patientensicherheit steht im Fokus
„Die Ergebnisse zeigen, dass Qualitätsmanagement bundesweit eine wichtige Rolle in der ambulanten Versorgung spielt und Praxen sowie Medizinische Versorgungszentren insbesondere auch für Krisen wie die COVID-19-Pandemie organisatorisch gut aufgestellt sind“, verdeutlicht Kriedel.
Insgesamt setzten Ärzte und Psychotherapeuten alle für sie relevanten Methoden und Instrumente des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements zu rund 90 Prozent vollständig oder größtenteils um.
Dabei hätten die Befragten angegeben, bevorzugt Instrumente und Methoden zu nutzen, die der Patientensicherheit dienen. Dazu zählen Patienteninformation und -aufklärung, ein professionelles Notfall-, Hygiene- und Schnittstellenmanagement, Maßnahmen zur sicheren Arzneimitteltherapie sowie der geregelte Umgang mit Beschwerden.
Teambesprechungen und Ablaufbeschreibungen
Knapp die Hälfte der befragten Ärzte und Psychotherapeuten machte außerdem freiwillige Zusatzangaben, welche QM-Instrumente sie als besonders hilfreich für die tägliche Arbeit erachtet. Neben Teambesprechungen werden Prozess- und Ablaufbeschreibungen sowie Fehlermanagement am häufigsten genannt.
Die QM-Richtlinie sieht vor, dass die KVen regelmäßig in einer Stichprobe erheben, wie die verschiedenen Instrumente und Methoden des Qualitätsmanagements in den Praxen und MVZ umgesetzt werden. Dafür werden vertragsärztliche und vertragspsychotherapeutische Einrichtungen per Zufall ausgewählt. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse zum Umsetzungsstand berichtet die KBV an den Gemeinsamen Bundesausschuss.